„Der Wutbürger empört sich“ – so begann der OZ-Wochenrückblick vom 2.3.13. Der folgende Text bot aus unserer Sicht gleich noch reichlich weiteren Grund dafür, überhaupt erst zu einem Wutbürger zu werden. Die Redaktion (Herr Irek, Herr Pries) bescheinigt den Ulrich­steiner Windkraft-Demonstranten zwar die Nachvollziehbarkeit der Forderung, nicht noch mehr Windräder im Vogelsberg zu erhalten, kommt aber zu der Erkenntnis, „in Gesprächen komme aber oftmals raus, dass auch bei vielen dieser Wohlmeinenden das St. Florians­prinzip regiert. Es geht nicht um noch mehr Windräder, man will gar keine.“ Zitat Ende.

Sehr geehrte Herren Redakteure Irek und Pries, wir haben niemanden von Ihnen bei der Demo in Ulrichstein gesehen. Wer hat also die zitierten Gespräche mit wem geführt? (Sicherheitshalber der Hinweis: die Demo fand AUSSEN vor dem sogenannten Innovationszentrum statt, innen tagte die nicht-öffentliche Info-Veranstaltung des RP Gießen.) Weder aus der Demonstrationsanmeldung noch aus den Redebeiträgen und Transparenten ist die von Ihnen behauptete Forderung ableitbar, „man wolle gar keine Windräder und gefährde damit die Energiewende und somit die Zukunft unserer Enkel/Urenkel“. Bitte überzeugen Sie sich in youtube von der Richtigkeit unserer Angaben; die Videomitschnitte der Reden sind dort ausführlich abrufbar. Die Demonstranten in Ulrich­stein haben nicht nur den in ihrem Kommentar erwähnten Aspekt der Landschaftsbild­zerstörung im Vogelsberg thematisiert (der auch durch vorgetragene Touristenschilderungen authentisch bestätigt wurde), sondern viele weitere Aspekte erörtert: massive Gesundheits­beeinträchtigungen, fehlende Netzkapazitäten und Speichermöglichkeiten, weitgehende Unwirtschaftlichkeit im Betrieb, unsinnige EEG-Systematik, oftmals undemokratische Flächenausweisungen und Genehmigungsverfahren usw. Der völlig verzerrende Eindruck Ihres Kommentars wird auch nicht dadurch aufgewogen, dass Sie -wie wir- zu der abschließenden zutreffenden Feststellung gelangen, dass bisher der Vogelsbergkreis in Sachen Windkraft der „Prügelknabe der hessischen Flächenkreise“ ist.

Bei der Veranstaltung in Ulrichstein, die Sie als „Event“ abtun, haben Sprecher ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Gegenwind-Initiativen sehr wohl den offengelegten Teil­regional­plan-Energie Mittelhessen begrüßen, da dieser erstmals konkrete Energieziele definiert und damit die Anzahl der WKA’s im Vogelsbergkreis und überall sonst in Mittel­hessen berechenbar und damit planbar macht. Damit wird die Energiewende nicht ver- oder behindert, sondern nach den Prämissen „sicher, bezahlbar, nachhaltig“ überhaupt erst ermöglicht.

Auch unabhängig von der Demo ist für uns in keiner Weise nachvollziehbar, wie Sie, bezogen auf die beteiligten BI’en Schöner Ausblick und Gegenwind Vogelsberg beziehungsweise den handelnden Akteuren zu Ihrer genannten Behauptung kommen, die mit vielen gegenteiligen Beispielen als Verunglimpfung zu entlarven ist.

Schade, dass Sie mit Ihrem pauschalisierenden, im Tenor völlig unzutreffenden Kommentar die sachlich-argumentativen BI-Aktivitäten sowie das Auftreten der Demo-Teilnehmer diskreditieren – ungewollt oder gewollt. Falls letzteres zutrifft, würde dies die Frage auf­werfen: was bezwecken Sie damit? Die BI’en Schöner Ausblick und Gegenwind Vogelsberg sowie die Anmelderin der Ulrichsteiner Demo weisen jedenfalls Ihre Verunglimpfung entschieden zurück.

Gerd Ochs, Alsfeld; Hans Teegelbekkers, Schotten; Stephanie Frank, Ulrichstein

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